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Künstlerische Forschung in kunstpädagogischer Lehre und Forschung

Künstlerische Forschung ist im Kontext einer Entwicklung in der Kunstpädagogik zu verorten, in der seit der Jahrhundertwende neue Wege erkundet werden: von einer werkbezogenen Vermittlung eines codierten Sinns im Kunstwerk hin zum Initiieren von Situationen und Projekten, die ästhetisches und künstlerisches Forschen ermöglichen, wodurch ein eigener Sinn entstehen kann. Künstlerische Forschung ist eine spezifische ästhetische Erkenntnispraxis und basiert auf einer forschenden Haltung gegenüber Kunst, Wissenschaft, Alltag und dem Subjekt. Forschende Konzeptionen in der Kunstpädagogik führen zu einem Überdenken der bisherigen hochschuldidaktischen Lehre, da weder in der Schule noch in der Hochschule ein so genannter Frontalunterricht zur Bildung einer forschenden Haltung führen kann. Die Frage, welche Kompetenzen zukünftige Kunstvermittlende brauchen, um künstlerische Forschung in der Schule oder im Museum zu initiieren, tritt in den Vordergrund. Damit verbunden ist die Frage, wie künstlerische Forschung in der Lehre vermittelt werden kann? Welche hochschuldidaktischen Modelle unterstützen die Entfaltung einer forschenden Haltung? Wie lässt sich forschendes Studieren von Anfang an im Studium implementieren? Künstlerische Forschung verändert das Verhältnis von Kunst und Kunstpädagogik, weil jetzt der ästhetisch-künstlerische Prozess im Fokus steht und weniger das Produkt als „Kunstwerk“. Den künstlerischen Prozess aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive heraus in seiner besonderen ästhetischen Qualität für Bildung zu erforschen, ist ein noch offener Auftrag. Zwischen Kunst und Kunstpädagogik könnten gemeinsame Forschungsinteressen entstehen, wenn es darum geht, Prozesse künstlerischer Forschung zu erforschen und Studierende in der Hochschullehre in die Praxis von künstlerischer Forschung einzuführen. Mit dieser Arbeitsgruppe eröffne ich ein Forschungsfeld und lade zur aktiven Mitarbeit ein. Folgende Fragen können zum gemeinsamen Denken anregen: Wie können wir künstlerische Forschung lehren und erforschen? Wie lässt sich forschendes Studieren mit künstlerischer Forschung weiter ausbauen? Welche Impulse gehen von der künstlerischen Forschung aus, um kunstpädagogische Forschung neu zu lokalisieren und zwar im Spannungsfeld von wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung? Oder: Müssen wir ganz anders Denken und aus der Polarität von Kunst und Wissenschaft austreten zugunsten eines Denkens von vernetzten Diskursen, die als Wissensformationen in Beziehung zueinander stehen. Und: Wie lassen sich ästhetische Erkenntnisprozesse erforschen? Welche Form von Wissen bringt Künstlerische Forschung hervor?

Verantwortlich: Christiane Brohl